Posted on Dezember - 03 - 2020

Die Geschichte mit der Muschel

Ursula zog halb frustiert, halb lustlos ihre Hand zurueck. „Na, Du warst ja wohl wieder mal anstaendig unanstaendig, wie?“ Sie drehte sich auf die andere Seite und starrte die Wand an.

In der Tat, viel tat sich nicht. Er wurde zwar steif, erreichte auch eine akzeptable Groesse, doch irgendwie ging’s dann nicht weiter. Ausserdem war Ingo absolut nicht in der Stimmung, ein ausgiebiges Liebesspiel zu beginnen, sehr zum Leidwesen seiner Freundin.

Das waere ja im Einzelfall nicht so tragisch gewesen, denn das kommt schliesslich immer wieder mal vor. Doch Ingo musste zugeben, es haeufte sich in den letzten Monaten. Nicht dass seine Empfindungen zu seiner Freundin sich gewandelt haetten — daran lag es nicht.

Vielleicht hatte Ursula doch recht; sein privates ‚Hobby‘ war wohl tatsaechlich die Begruendung. Andererseits gab ihm dieses eine derartige Befriedigung, dass er sich nicht vorstellen konnte, davon abzulassen.

An und fuer sich hatte Ursula — nach einer gewissen Anfangsbefremdung — nichts gegen seinen Hang zur Travestie einzuwenden. Im Gegenteil wusste sie auch die Vorteile zu schaetzen, sorgte doch der gelegentliche Rollentausch (mit allen Konsequenzen, versteht sich) auch dafuer, dass ihre Hausarbeit sich gelegentlich verringerte. So hatte sie ihm auch des oefteren geholfen, Kleidungsstuecke zu besorgen. Denn irgendwie kam sich Ingo doch komisch vor, allein als Mann in einem Kaufhaus an den Kleiderstaendern ‚rumzuwuehlen …

Da in den letzten Monaten der Stress des Studiums ein wenig nachgelassen hatte, hatte Ingo sich diesem Hobby allerdings recht haeufig zugewandt. Da es letztendlich fast immer mit einer gewissen Entspannung verbunden war, fehlte ihm nun des oefteren die Lust auf diese Entspannung in Verbindung mit seiner Freundin. Und dieses fand Ursula nun gar nicht mehr so toll, so dass sie der Sache zunehmend skeptisch gegenueberstand.

Nachdem Ursula waehrend des ganzen folgenden Tages mit einer sauren Miene durch die Gegend gelaufen war, hatte sich ihre Laune unversehends gebessert, als Ingo von seinem Abendsport nach Hause kam. Er konnte es sich zwar nicht erklaeren, doch fragte er auch nicht nach — man soll ja schliesslich keinen kalten Kaffee aufwaermen.

Am naechsten Morgen, einem Samstag, sollte er dann erste Hinweise auf die Gruende ihrer besseren Laune erfahren. „Beeile Dich bitte“, trieb sie ihn bereits beim Fruehstueck an, „ich habe fuer heute einen Termin fuer uns beide gemacht, den ich auf jeden Fall einhalten moechte“. Um was fuer einen Termin es sich dabei handelte, verriet sie ihm nicht, obwohl sein Gesicht ein einziges Fragezeichen war.

So fuhren sie eine Stunde spaeter in eine Nachbarstadt — zu einem Goldschmied. „Oha,“ dachte Ingo, „jetzt will sie sich bestimmt was Schoenes als Versoehnungsgabe aussuchen! Warum sonst hat sie mich nach hier mitgeschleppt?!“ Er war erleichtert, dass die Sache so glimpflich ausgehen sollte, denn ihm tat ihr Frust wirklich leid.

Doch er hatte weit gefehlt! Im Geschaeft fragte Ursula nach einem bestimmten Herrn, der ihnen kurz darauf zur Verfuegung stand. Er musterte Ingo von oben bis unten und geleitete sie in ein Hinterzimmer.

„So, mein Lieber, jetzt ziehe Dir bitte deine Hosen aus!“ floetete seine bessere Haelfte in Spe mit einem so bestimmenden Unterton, dass er lieber nachgab und ihr Folge leistete. Die Peinlichkeit der Situation konnte man wohl deutlich an der Groesse des zutagetretenden Objekts ablesen: man musste es geradezu suchen. Doch die Peinlichkeit wurde noch vergroessert. Der nette Herr befuehlte die gesamte Region und nahm einige Masse, deren Sinn Ingo nicht einzuordnen wusste. Ihn ueberfiel eine gewisse Vorahnung, die er in diesem Kreise allerdings nicht zu diskutieren wuenschte. Ursula gab ihm auch im weiteren keine Gelegenheit dazu, da sie auch im folgenden alle Fragen schlichtweg ueberging. Ohne weitere Äusserungen zu diesem Thema setzten sie nach Verlassen des Ladens den gemeinsamen Wochenendeinkauf fort.

In der folgenden Woche tat sich zwar nichts zwischen Ursula und Ingo (aus bekannten Gruenden), doch schien sie das nicht im Geringsten zu stoeren; im Gegenteil, sie laechelte einmal geradezu vergnuegt, waehrend ihre Hand auf seinem recht schlappen Etwas ruhte.

Dieses Verhalten fuehrte Ingo zu einer vagen Vorahnung dessen, was da kommen sollte — und richtig, eine Woche spaeter kam Ursula mit einem kleinen Paeckchen in die Wohnung gerauscht, ueber beide Ohren laechelnd. Sie oeffnete es zunaechst nicht und war sehr um ihren Freund bemueht.

Sie spielten ein wenig Herrin und Sklave — ein Spiel, dass seine Wirkung nur selten verfehlte. Sie fesselte Ingo an’s Bett und brachte sich und ihn mit Geschick zum Orgasmus, ohne dass er etwas dazu beitragen konnte. Doch im Gegensatz zu sonst loeste sie nach Erreichen des Hoehepunktes nicht seine Fesseln, sondern holte ihr wohlbehuetetes Paeckchen hervor.

Ingos Vorahnungen wurden bestaetigt: das Paeckchen enthielt eine Art Keuschheitsguertel — jedoch nicht so einen, wie er haeufig abgebildet ist.

Ursula hatte sich etwas besonderes einfallen lassen: Das fein gearbeitete Teil aus solidem Edelstahl hatte eher die Form einer Muschel. Ein recht enger Kragen legte sich um Peniswurzel und Hoden so eng, dass (wie sich im weiteren herausstellte) er nicht mehr ueber das Glied abgestreift werden konnte. In zwei seitlich angeordneten, ballonfoermigen Ausbuchtungen fanden die Hoden Platz. Sie wurden von einem metallenen, koerpergerecht geformten Deckel mit Scharnier im Schritt abgedeckt, der nur ein halbmondfoermige Aussparung fuer das Glied freiliess. Dieses konnte sich nach der vorangegangenen Betriebsamkeit nicht wehren und wurde auf diesen Deckel gelegt. Zum Abschluss klappte Ursula einen weiteren, nicht so grossen Deckel ueber den Penis, so dass dieser in einer Art schmaler Roehre lag, die dicht auf der ersten Abdeckung anlag und an ihrem unteren Ende einige Loecher besass. Das Ganze wurde an der Peniswurzel durch ein kleines Schloss so verriegelt, dass kein Abstreifen des Teils mehr moeglich war. Erst nachdem sie den Schluessel versteckt hatte, befreite Ursula Ingo schiesslich aus seiner Fesselung.

Ingo betrachtete skeptisch sein neues Kleidungsstueck. Der Schmied hatte gute (Pass-)Arbeit geleistet: seine Genitalien waren unerreichbar, sofern er sich nicht mit brutaler Gewalt und einer recht grossen Verletzungsgefahr befreien wollte. Durch die geringe Groesse der Penisroehre trug das Ganze nicht auf, wie Ursula nach seinem Ankleiden befriedigt feststellte. Eine Erektion war allerdings durch die geringe Groesse schon im Ansatz wirkungsvoll unterbunden. Auch dieses schien sie mit sicherem Blick zu erraten und genoss diese Tatsache sichtlich.

Ingo musste ihr zustimmen, dass der Schmied sein Werk meisterlich vollbracht hatte. Der Kragen um die Peniswurzel war zwar eng, erzeugte aber keine gesundheitlichen Probleme oder Druckstellen, wie sich in der Folgezeit herausstellen sollte. Das Urinieren im Stehen war zwar nun passee, doch sollte dies nach Ursulas Ansicht fuer Ingo als Moechtegern-Frau wohl keine Einschraenkung sein; nun durfte er halt auch auf der Toilette ‚Frau‘ spielen.

Ursula verliess ihn an diesem Tag mit einem triumphierenden Laecheln und der Ankuendigung, in den naechsten Tagen soviel beruflich zu tun zu haben, dass sie wohl nicht dazu kaeme, bei ihm vorbeizuschauen. Wenn er Probleme haben sollte, koenne er sich ja bei ihr zu Hause melden.

In den folgenden Tagen gewoehnte sich Ingo zwangsweise zunehmends an das merkwuerdige Ding zwischen seinen Beinen. Es stoerte ihn zwar anfangs ein wenig beim Gehen und beim Sitzen mit ueberkreuzten Beinen, doch nachdem er sich eine andere Sitzhaltung angewoehnt hatte, liess sich die Muschel ohne Probleme (er-)tragen. Einzig das Urinieren hat nun einen Haken: da der Urin nur durch die wenigen Loecher aus der Muschel laufen konnte, war die Verwendung von Monatshoeschen und Slipeinlagen dringend notwendig, sofern Ingo nicht nach kurzer Zeit mit feuchten Hosen herumlaufen wollte!

Zwei Tage nach Anlegen der Muschel hatte er wieder einmal Zeit, seinem ‚Hobby‘ zu froenen. Doch siehe da, die nun verwehrte Moeglichkeit, sich am Ende der Verwandlung ‚Luft zu verschaffen‘ erzeugte ein ihm vollkommen neues Gefuehl sexueller Frustation. Prompt rief er bei Ursula an, ob sie ihm die Muschel nicht wieder abnehmen wolle; er haette seine Lektion jetzt wohl gelernt.

„Darauf wirst Du wohl noch etwas warten muessen,“ floetete sie durch’s Telefon. „Ich muss zu einer Konferenz ins Ausland und habe daher diese Woche keine Zeit mehr fuer Dich! Du kannst Dich ja anderweitig beschaeftigen. Viel Spass noch…“

Ingo fuehlte sich ziemlich hilflos. Doch was blieb ihm anderes ueber, als sich in sein Schicksal zu fuegen? Puenktlich am naechsten Wochenende war Ursula wieder im Lande. Ingo empfing sie mit einer liebevollen Ergebenheit, die sie augenscheinlich sehr genoss, wagte aber nicht, das brennende Thema selber auf’s Tablett zu bringen. Nach dem ueblichen Einkaufen, waehrend dem er sich wohl auch aeusserst zuvorkommend verhalten hatte, erbarmte sich seine Freundin endlich.

Ursula liess sich jedoch lange und ausgiebig von Ingo verwoehnen, um ein wenig die entgangenen Freuden der letzten Monate nachzuholen. Erst nach dem zweiten Orgasmus wandte sie sich Ingo zu. Seine Spannung hierbei war kaum zu beschreiben; dies spuerte auch Ursula und empfand es als noch weiter anregend, Ingo kurzerhand an sein Bett zu fesseln, so dass er nicht sehen konnte, woher sie den Schluessel zur Muschel nahm. Sie entfernte sie, beliess ihn allerdings gefesselt. Das folgende Liebesspiel erreichte bereits nach kurzer Zeit die bei beiden gewuenschte Wirkung: Sie genossen einen wunderbaren gemeinsamen Hoehepunkt. Ursula liess sich jedoch auch hierdurch nicht erweichen. Nachdem sie Ingo kurz und intensiv (seeehr intensiv!) den so lange verschlossenen Bereich gewaschen hatte, legte sie ihm erneut die Muschel an und versteckte den Schluessel, bevor sie seine Fesseln loeste.

„Tja, mein Lieber, so werden wir’s demnaechst immer machen. Du wirst ab jetzt keine Gelegenheit mehr bekommen, Deine Genitalien zu beruehren. So kommst Du auch nicht auf dumme Gedanken. Und wann Du befriedigt wirst, entscheide ab jetzt ausschliesslich ICH!“ Liebevoll strich sie ihm ueber die Beine und tastete die Muschel ab.

Seit dieser Zeit sind nun vier Monate vergangen. Ingo hat sich inzwischen an das Tragen der Muschel gewoehnt und bemerkt sie in der Regel kaum noch. Nur ab und an ueberkommt es ihn doch, selbst Hand an sich legen zu wollen. Doch bisher hat die Muschel allen solchen Versuchen widerstanden. Daher geniesst er die leider recht seltenen Gelegenheiten, die ihm Ursula vergoennt, um so mehr — auch wenn er dabei im entscheidenden Moment nur Objekt ihrer Lust sein kann.

Ingo musste in der Tat zugeben, dass seine Gefuehle Ursula gegenueber durch die Muschel intensiver geworden waren. Und ist er ihr gegenueber bisweilen nicht aufmerksam genug, kann es auch passieren, dass sie ihn nach ihrer eigenen Befriedigung grausamerweise nicht erloest. Spaetestens beim naechsten Mal ist dann die Aufmerksamkeit wieder groesser.

Seinem ‚Hobby‘ geht Ingo natuerlich immer noch nach, doch hat dies nun fuer die Beziehung zu Ursula keinerlei Auswirkungen mehr. Die Moeglichkeit, die Rueckverwandlung durch einen Orgasmus zu kroenen, ist ihm frustrierenderweise nun gaenzlich verwehrt. Durch diese Einschraenkung scheint Ursula jedoch geradezu Gefallen an seinen Verwandlungen zu bekommen, hilft er ihr doch als Frau eifriger bei ihrer taeglichen Arbeit, als er es als Ingo je tat.

In etwa acht Wochen wird Ingo fuer zwei Tage vollkommen frei sein, wie Ursula ihm versprochen hat. Dies wird ihr Geschenk zum zweiten Jahrestag ihres ersten ‚Kennenlernens‘ sein. Danach, daran liess Ursula keinen Zweifel, wird die Muschel jedoch wieder fuer ein weiteres Jahr sein Geschlechtsleben bestimmen …